Vor dem heutigen Treffen von Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten/Innen betont der Handelsverband Deutschland (HDE), dass Einkaufen auch in Zeiten der Pandemie sicher ist. Neuerliche Einschränkungen für die Geschäfte seien deshalb nicht notwendig und würden großen wirtschaftlichen Schaden anrichten.

„Wir alle müssen Corona gemeinsam und entschlossen bekämpfen. Aber die Politik sollte bei ihren heutigen Beschlüssen Maß und Mitte wahren. Überreaktionen würden die gesellschaftliche Akzeptanz für die Regeln gefährden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Händler hätten seit dem letzten Lockdown gezeigt, dass ihre Hygienekonzepte funktionieren. „Der Einzelhandel ist kein Hotspot, Einkaufen ist auch in der Pandemie sicher“, so Genth weiter. Deshalb sei es auch nicht sinnvoll, neue Einschränkungen für die Ladengeschäfte zu erlassen oder gar wieder Geschäftsschließungen zu verordnen.

Die jetzt vorgeschlagenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie führen nach Auffassung des HDE zu einem faktischen Lockdown. Genth: „Die Geschäfte dürfen zwar geöffnet bleiben, die Kunden werden jedoch aufgefordert, nicht mehr in die Innenstädte zu kommen. Die Begrenzung der Kundenanzahl in den Geschäften mit einer Vorgabe von 25 m² pro Kunde ist zudem unverhältnismäßig und führt besonders auch bei den zur Versorgung der Bevölkerung wichtigen Lebensmittelgeschäften zu unnötigen Warteschlangen und damit zu vermeidbaren Ansteckungsrisiken.“

Der Handel leidet in den Innenstädten bereits heute enorm unter den immer noch weit unter Vorjahr liegenden Kundenzahlen. Aus Sicht des HDE ist es daher wichtig, alles offenzuhalten, was in der aktuellen Lage gesundheitspolitisch verantwortbar ist. Genth: „Wenn die Geschäfte als einzige geöffnet sind, alle anderen Branchen rundherum schließen müssen und die Menschen in einer faktischen Ausgangssperre zuhause bleiben, dann sind die Händler in einer sehr schwierigen Lage. Die Politik muss intelligente und wohldosierte Instrumente finden, um die Pandemie wirkungsvoll zu bekämpfen.“

Mit Blick auf die angespannte Situation bei vielen Innenstadthändlern fordert der Handelsverband unbürokratische Unterstützung vom Staat. Die Überbrückungshilfen müssten verlängert und wesentlich angepasst werden. Das Eigenkapital vieler innerstädtischer Modehändler sei meist bereits aufgebraucht, so dass diese Unternehmen auf schnelle Hilfe angewiesen seien. „Der Mittelstand darf in dieser Krise nicht abgehängt werden. Ansonsten wird sich nach Corona zeigen, dass viele Händler nicht durchhalten können und die Innenstädte veröden“, so Genth.

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